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Anthrax von Einzeltäter?

Die US-Bundespolizei FBI erstellt ein Täterprofil und vermutet Mann mit wissenschaftlichen Kenntnissen

WASHINGTON ap ■ Gut einen Monat nach Entdeckung des ersten Milzbrandfalls in den USA hat die Bundespolizei FBI ein mögliches Täterprofil veröffentlicht. Demnach handelt es sich wahrscheinlich um einen Mann mit wissenschaftlichen Fähigkeiten, der einzelgängerisch veranlagt sei. Vermutlich sei er nicht in der Lage, anderen von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten, erklärte das FBI und bat die Öffentlichkeit um Mithilfe.

In dem dreiseitigen Täterprofil wird nicht angesprochen, ob es sich bei dem Täter um einen Amerikaner oder einen Ausländer handeln könnte. Möglicherweise arbeite die gesuchte Person in einem Labor. Sie habe offenbar kein Problem, mit extrem gefährlichem Material umzugehen. Der Versender der verseuchten Briefe habe seine Opfer gezielt ausgewählt. Der Fernsehsender NBC, die Zeitung New York Post und Senator Tom Daschle seien als Empfänger der Briefe ausgewählt worden, da sie dem Täter wahrscheinlich sehr wichtig seien. Eventuell habe er sich im Beisein anderer abfällig über die Adressaten geäußert. Möglich sei auch, dass der Täter kürzlich unerwartet Antibiotika genommen habe.

Unterdessen haben amerikanische Abtreibungsgegner 200 Päckchen mit einem als Anthrax gekennzeichneten Pulvers an Familienberatungsstellen und Kliniken in den USA geschickt. Mehrere der Päckchen enthielten Drohbriefe der radikalen „Armee Gottes“. Erste Tests ergaben, dass es sich bei dem Pulver nicht um Milzbranderreger handelte.

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