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Bayern-Serie endet bei Effenberg-Rückkehr

■ SV Werder Bremen triumphiert über Bayern

Bremen/München (dpa) – Ausgerechnet bei der Rückkehr seines Kapitäns ist der FC Bayern München vom Erfolgskurs abgekommen. Beim Comeback von Stefan Effenberg nach dreieinhalbmonatiger Verletzungspause am Samstag in Bremen riss die imponierende Serie des zuletzt neun Mal siegreichen Rekordmeisters. Doch Ottmar Hitzfeld setzt weiter auf seinen genesenen Regisseur. „Es lag nicht an Stefan, dass wir verloren haben. Unsere Chancenverwertung war schlecht. Effenberg ist stark genug, dass er mit dieser Situation fertig wird“, sagte der Bayern-Trainer nach dem 0:1 (0:1) beim Erzrivalen Werder Bremen und dem Verlust der Tabellenführung.

Auch Franz Beckenbauer verteidigte den Spielmacher: „Die Niederlage kann man nicht Effenberg in die Schuhe schieben.“. Beim bevorstehenden Champions-League-Knüller gegen Manchester United jedenfalls ist der Mittelfeldstar wieder eine feste Größe. „Stefan wird am Dienstag von Anfang an spielen“, kündigte Hitzfeld an. „Er hat den ersten Schritt gemacht, jetzt soll der zweite folgen. Er wird sich in die Mannschaft zurückspielen.“ Vor 36.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion stand Effenberg nur 45 Minuten auf dem Feld, in denen er nicht überzeugte – und eine gelbe Karte für ein Foul an Marco Bode kassierte.

Ausgerechnet ein von der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gedemütigter Ukrainer stürzte den Champions-League-Sieger drei Tage vor dem Prestigeduell gegen Manchester United vom Bundesliga-Thron. Viktor Skripnik (41.) verwandelte einen Foulelfmeter zum Tor des Tages und gestand: „Ich hatte eine schwere Phase. Der Trainer hat mir aber das Vertrauen geschenkt. Zweimal in Folge wollte ich gegen eine deutsche Mannschaft nicht verlieren.“ Dabei sollte der Torschütze vor Saisonbeginn beim SV Werder ausgemustert werden. „Ich bin selbst überrascht, dass ich jetzt Stammspieler bin“, freute sich Skripnik. Werders Sportdirektor Klaus Allofs schloss nicht aus, dass sein Vertrag in der Winterpause verlängert wird.

Die Bremer feierten den Erfolg über den FC Bayern wie in Glanzzeiten. „Diese Siege sind besonders schön und lassen die Herzen der Fans höher schlagen“, jubelte Ex-Manager Willi Lemke. Auch Clubchef Jürgen L. Born ließ der Freude freien Lauf: „Diese drei Punkte zählen doppelt. Nach einer langen Durststrecke ist uns wieder ein Triumph über die Bayern geglückt.“

Der SV Werder blieb in fünf der letzten sechs Saisonspiele ohne Gegentor. „Unsere Abwehr steht konstant. Bleibt das so, dann können wir mit den Mannschaften oben mithalten“, so Werder-Torwart Frank Rost. Er brach eine Lanze für den überragenden Torsten Frings: „Er ist in großartiger Verfassung und für höhere Aufgaben berufen.“ In dieser Form dürfte Teamchef Rudi Völler kaum an dem Bremer Mittelfeldspieler vorbeikommen.

H.-J. Zwingmann(dpa)

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