: Tötete ein Serientäter Dennis?
■ Sonderkommission vermutet 12 Parallelfälle
Der getötete Dennis aus Osterholz-Scharmbeck bei Bremen ist vermutlich Opfer eines Serientäters geworden. In zwölf anderen Fällen wurden seit 1992 Jungen in norddeutschen Schullandheimen sexuell missbraucht, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Auf Grund von Zeugenaussagen erstellte die Soko Dennis das Profil eines Täters. Er könnte den Angaben zufolge eigene Kinder haben. Der neunjährige Dennis war am 5. September aus dem Schullandheim Wulsbüttel im Kreis Cuxhaven verschwunden und 14 Tage später tot aufgefunden worden.
Der Täter wird als groß beschrieben. Er spricht hochdeutsch und stammt nach Einschätzung der Polizei möglicherweise aus ganz normalen Familienverhältnissen. „Wir suchen nicht den verpickelten Kinderschänder, der irgendwo im Wald sitzt“, sagte Soko-Chef Uwe Jordan. Er betonte aber: „Wir müssen damit rechnen, dass der Täter irgendwann wieder aktiv wird.“ Einen möglichen Zusammenhang sieht die Polizei auch zu Morden an drei Jungen, die zwischen 1992 und 1995 an der dänischen Grenze, in Zeven und in den Niederlanden getötet wurden. Der Mann könnte auch mit einer „Zeltlagerserie“ in Norddeutschland und einer „Wohnhausserie“ in Bremen mit vergleichbaren Taten in Verbindung gebracht werden. Im Fall Dennis glaubt die Soko, dass die Tötung des Jungen nicht beabsichtigt war.
dpa
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