: Streit um Nazi-Devotionalien
Vor dem Lübecker Landgericht wird seit gestern die Klage einer Tochter des früheren NSDAP-Gau-leiters von Mecklenburg verhandelt, die von der Stiftung Mecklenburg mit Sitz in Ratzeburg die Herausgabe des Parteiabzeichens und anderer Gegenstände ihres Vaters verlangt. Unklar ist, ob die Gegenstände, die die Stiftung nach dem Krieg ersteigert hat, überhaupt zum Erbe des Gauleiters gehörten oder mit seiner Verurteilung als Kriegsverbrecher eingezogen wurden. Streitgegenstände sind ein Fotoalbum, ein Hafttagebuch und das goldene NSDAP-Abzeichen des Gauleiters von Mecklenburg-Lübeck, Friedrich Hildebrandt. Hildebrandt wurde 1947 von einem amerikanischen Militärgericht zum Tode verurteilt, weil er die Erschießung von amerikanischen Kriegsgefangenen angeordnet hatte, und im November 1948 hingerichtet. Sein Anwalt schmuggelte die Gegenstände, um die es jetzt in dem Rechtsstreit geht, aus dem Gefängnis heraus und übergab sie dem ältesten Sohn Hildebrandts. Der ließ die Dinge Anfang der 90er Jahre in Hamburg versteigern, die Stiftung Mecklenburg erwarb sie für ihr Museum. Die Tochter Hildebrandts klagt, weil sie den Verkauf der Habseligkeiten an die Stiftung für unrechtmäßig hält. Das Urteil soll am 10. Dezember verkündet werden. lno
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