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Angst vor Gentests

Bürgerkonferenz zur Pränataldiagnostik fordert mehr Aufklärung und warnt vor Diskriminierung Behinderter

DRESDEN epd ■ Die Teilnehmer der bundesweit ersten „Bürgerkonferenz zur Gendiagnostik“ haben sich gegen eine Zulassung der so genannten Präimplantationsdiagnostik ausgesprochen.

Eine strikte Begrenzung der Methode, bei der im Reagenzglas erzeugte Embryonen vor dem Einpflanzen in die Gebärmutter auf Erbkrankheiten überprüft werden, auf einige wenige Indikationen sei nicht möglich, heißt es in einer gestern vorgestellten Erklärung. Durch die Möglichkeiten der Selektion bestehe die „Gefahr einer verschärften Diskriminierung“ von Behinderten.

Bei der „Bürgerkonferenz“ in Dresden diskutierten 19 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet mit Experten über Fragen der Gendiagnostik. Zuvor hatten sich die Frauen und Männer, die in einem Zufallsverfahren unter 10.000 Personen ausgewählt wurden, mehrere Monate intensiv mit den wissenschaftlichen Grundlagen beschäftigt. Ziel der Bürgerkonferenz ist es, angelehnt an die „Konsensus-Konferenzen“ in den skandinavischen Ländern, reine Expertendiskussionen aufzubrechen.

In ihrem Abschlussvotum äußerte sich die Gruppe besorgt über eine „zunehmende und unbedachte Anwendung“ von genetischen Tests bei der Pränataldiagnostik. Der „verbreiteten Angst vor einem behinderten Kind“ könne so nicht begegnet werden. Vielmehr sollte die Integration von Behinderten in der Gesellschaft verbessert werden.

Gefordert wurde bessere Aufklärung der Bevölkerung. In jedem Fall müsse die Freiwilligkeit gewährleistet sein. Das Recht, Tests abzulehnen, müsse vom Staat, Arbeitgebern und Versicherungen akzeptiert werden.

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