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Aufstand der Taliban dauert an

Auch am zweiten Tag kämpfen noch gefangene ausländische Taliban in Masar-i Scharif

BERLIN taz/ap ■ Auch gestern dauerte ein mutmaßlicher Aufstand von ausländischen Taliban-Kämpfern in einer als Gefängnis genutzten Festung bei Masar-i Scharif noch an. Wie ein Kämpfer der Nordallianz berichtete, hätten sie sich in einem Turm der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Festung Kalai Dschanghi („Festung des Krieges“) verschanzt und feuerten auch mit Raketen. Am Vortag waren bei der Niederschlagung des Aufstands etwa 400 Gefangene getötet worden. Sie sollen zuvor Waffen in das Gefängnis geschmuggelt und einige der rund 100 Wärter getötet haben. Dabei fiel den Aufständischen auch ein Waffenlager in die Hand. Bei den Kämpfen am Sonntag wurde nach unbestätigten Meldungen auch mindestens ein US-Amerikaner getötet, der vermutlich für den Geheimdienst CIA arbeitete.

Das ARD-Fernsehen berichtete am Sonntagabend, wie ein in Bedrängnis geratener Angehöriger einer US-Spezialeinheit über das Satellitentelefon des ARD-Korrespondenten Luftunterstützung anforderte. Viele der aufständischen Gefangenen starben bei der anschließenden Bombardierung.

Nach Informationen eines Pentagon-Sprechers setzte die Nordallianz 500 Mann und Panzer zur Niederschlagung des Aufstands ein. Daran waren auch US-Sondertruppen und laut einigen Meldungen auch britische Kommandos beteiligt.

Die Aufständischen aus Tschetschenien, Pakistan und arabischen Ländern hatten sich am Samtag in Kundus ergeben. Etwa 700 von ihnen wurden danach in das Fort 15 Kilometer außerhalb von Masar-i Scharif gebracht. Die Stadt wird von dem usbekischen Warlord Raschid Dostum kontrolliert. Beobachter hatten befürchtet, dass gefangene ausländische Taliban-Kämpfer von der Nordallianz ermordet werden oder aber sich und ihre Gegner in Selbstmordaktionen töten würden. HAN

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