piwik no script img

Anthrax aus eignem Haus

Greenpeace: Milzbrandattentate vermutlich von einem Mikrobiologen des US-Biowaffenprogramms verübt

HAMBURG ap ■ Hinter den Milzbrandattentaten in den USA soll nach Greenpeace-Informationen ein hochrangiger Mikrobiologe des US-Biowaffenprogramms stecken. Das Greenpeace-Magazin berichtete gestern unter Berufung auf unabhängige Forscher und Mitglieder der US-Delegation bei der UN-Biowaffen-Konferenz, Washington halte Angaben über den mutmaßlichen Täter unter Verschluss.

Auch das Labor, aus dem die Anthraxspuren stammen, werde von der US-Regierung geheim gehalten. Offenbar wolle der Attentäter die Erhöhung des Budgets für die US-Biowaffen-Forschung erzwingen.

So seien die Partikel im Kuvert an den demokratischen Mehrheitsführer im US-Repräsentantenhaus, Tom Daschle, mit dem Trocknungsmittel Silica versetzt worden. Dies sei beim geheimen Biowaffenprogramm der USA üblich, meint Barbara Rosenberg, Biologin und Beraterin von Expräsident Clinton. Länder wie der Irak verwendeten hingegen die Chemikalie Bentonit.

Wie das Magazin zudem berichtet, hatte der Attentäter wahrscheinlich nicht die Absicht, die Empfänger der Briefe umzubringen. Informationen der Biowaffenexpertin Rosenberg hätten vielmehr ergeben, dass er Panik erzeugen wollte.

Derweil haben laut einem Bericht der New York Times Wissenschaftler eines Forschungszentrums in Rockville den genetischen Code zweier Anthraxerreger identifiziert. Beide Arten, so die Bundesbehörden, wurden auch bei den Milzbrandattentaten auf die Washingtoner Regierungsinstitutionen verwendet.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen