: Belgrad bestreitet Asyl
Der serbische Bosniengeneral Mladić steht angeblich nicht unter Militärschutz der Belgrader Regierung
BELGRAD dpa/ap ■ Die Regierung in Belgrad hat gestern bestritten, dass sich der wegen Kriegsverbrechen gesuchte ehemalige Militärführer der bosnischen Serben, Ratko Mladić, unter Armeeschutz in Jugoslawien aufhält. Mladić sei seit einem Jahr bestimmt nicht in Jugoslawien, sagte der jugoslawische Innenminister Zoran Zivković dem Belgrader Sender Studio B. Die Chefanklägerin des Haager UN-Kriegsverbrechertribunals, Carla Del Ponte, müsse schon Beweise für entsprechende Behauptungen vom Vortag vorlegen, sagte Zivković. „Theoretisch“ sei allerdings möglich, dass sich „jedermann“ in Jugoslawien aufhalte. Es gebe aber keinen Beweis, dass irgendeine offizielle jugoslawische Stelle den Schutz eines wegen Kriegsverbrechen gesuchten Angeklagten angeordnet habe.
Del Ponte hatte vor dem Weltsicherheitsrat in New York am Dienstag die Belgrader Behörden beschuldigt, Mladić Unterschlupf und Schutz zu gewähren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen