: Sich selber trauen
■ Auch aus bundespolitischen Gründen will Kristin Heyne GAL-Chefin werden
In Hamburg werde im nächsten Herbst bei der Bundestagswahl ebenfalls die Frage entschieden, wer „die dritte politische Kraft in Deutschland“ ist: die Grünen oder die FDP. Glaubt Kristin Heyne, einzige grüne Bundestagsabgeordnete des Stadtstaates. Auch deshalb kandidiert die 49-Jährige auf einer Mitgliederversammlung (MV) am Sonntag als neue GAL-Vorsitzende. Sie könne in dieser Doppelfunktion als Parteichefin und Bundestagsabgeordnete für die bessere Vernetzung von Bundespartei und GAL sorgen, sagt Heyne, das käme im Bundestagswahlkampf und darüber hinaus beiden zugute.
Voraussetzung für ihre Kür zur GAL-Vorsitzenden sind Zweidrittel-Mehrheiten für zwei Satzungsänderungen. Die MV müsste zunächst die Trennung von Amt und Mandat aufheben. Diese lässt bislang Abgeordnete und Regierungsmitglieder nicht als VorstandssprecherInnen zu. Auch müsste die Doppelspitze durch ParteichefIn und Vize ersetzt werden.
Für Heyne sind dies zwei überfällige Reformen. Die Trennung von Amt und Mandat habe bisher verhindert, dass Grüne „mit eigenem politischen Gewicht und Einfluss“ in die Parteiführung gewählt wurden; und die nach Flügelproporz besetzte Doppelspitze sei Ausdruck einer überkommenen „Misstrauensstruktur“. Die WählerInnen aber, glaubt sie, „wählen nur jemanden, der sich selber traut“. Das zu schaffen, traut Heyne sich zu. smv
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