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baden im tempodromWellness für die Ohren

Im Liquidrom spielt Unterwassermusik

Man kennt das aus der Badewanne: Mit dem Kopf unter Wasser bekommen Geräusche eine ganz neue Dimension. Klopfen wird lauter, Sprache kommt gedämpft an, Musik zerrinnt zu einem undefinierbaren Soundbrei. Spannend ist das Hören unter Wasser dennoch.

Im Liquidrom, dem neuen Wellnessbad mit Unterwassermusik, will man ab Februar kommenden Jahres nicht nur der Eventhascherei huldigen, sondern vor allem zur Entspannung beitragen. „Glück und Gesundheit zu vereinen, das ist unser Ziel“, so Marion Schneider vom Betreiber Liquid Sound aus Bad Sulza. Dort können sich Besucher bereits seit zwei Jahren im solehaltigen Wasser treiben lassen und die Ohren unter Wasser mit klassischen Konzerten oder Techno verwöhnen.

„120 Künstler sind in der Therme schon aufgetreten“, so die Geschäftsführerin. Das Interesse, Musik mit Lichtinstallationen und Entspannung im warmen Wasser zu verbinden, sei groß. „Das war für uns ein Grund, so ein Bad auch in Berlin zu eröffnen.“ Schon jetzt gebe es viele Anfragen von Künstlern aus der Metropole.

Ähnlich wie in Bad Sulza wird das Liquidrom über eine tempelartige Kuppelhalle mit Schwimmbecken verfügen, in dem rund 100 Badegäste Platz haben. Zwölf Unterwasserlautsprecher sowie vier Klangsäulen über Wasser sorgen – im Gegensatz zum Sound in der Badewanne – für optimalen Hörgenuss. Farblichtprojektionen über und unter Wasser sollen das sinnliche Erleben verstärken.

Neben regelmäßigen Themenabenden und Live-Acts von DJs und Musikern wird im Oktober kommenden Jahres zeitgleich in Bad Sulza und Berlin das „World Wide Wet“-Festival stattfinden. Innerhalb von vier Tagen werden Aqua-Künstler aus aller Welt zusammenkommen, um Konzerte zu geben, aber auch Vorträge und Diskussionen zum Thema Unterwassermusik mitzugestalten.

Schlicht, fast kahl wirken die Entwürfe des neuen Bades. Wie im ganzen Tempodrom werden Sichtbeton, Holz und Naturstein die Innenarchitektur bestimmen. „Wir haben Elemente der japanischen Badekultur mit integriert“, erklärt Schneider dazu und verweist auf das Onzenbecken, ein vierzig Grad warmes Wasserbecken, das nach draußen führt. „Die Differenz zwischen heiß und kalt ist der Genuss“, so die Vierzigjährige.

Wie in jedem anderen Wellnessbad wird es im Liquidrom einen Dampfbad- und Saunabereich geben. Auch Kosmetik- und Massagebehandlungen können gebucht werden. Die gibt es allerdings nur über Wasser. cb

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