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Kein Schill-Kill

■ Pläne zur Massentötung von Kampfhunden auf Eis gelegt

Schon wieder hat sich ein Schill-Partei-Senator des Rechtsblocks zu weit aus dem Fenster gehängt. Die Ankündigung von Gesundheits- und Umweltsenator Peter Rehaag in der Welt am Sonntag, aus Kostengründen über 200 im Harburger Hundelager untergebrachte Kampfhunde zu killen, ist gestern zurückgenommen worden. Behördensprechecher Michael Mrozek betonte, es werde wie bisher über jeden Kampfhund im Einzelfall entschieden.

Der Hundeknast war im Juni vorigen Jahres nach der ad hoc-Verabschiedung der Hundeverordnung durch rot-grün nach den Pittbullbissen, die den sechsjährigen Volkan tötlich verletzten, für fast drei Millionen Mark eingerichtet worden. In ihr sind derzeit 215 beschlagnahmte Kampfhunde untergebracht. Monatlich sind 38.000 Mark Miete sowie 150.000 Mark an den privaten Betreiber für Personal und Pflege fällig. Landestierarzt Peter Brehm weist darauf hin, dass das Tierschutzgesetz das Töten von Tieren ohne triftigen Grund verbietet. Damit widerspricht er Rehaag, der die Tötung von 122 Hunden für „theoretisch sofort“ möglich hält. Eine Massentötung aus Kostengründen ist auch für Tiervereinschef Wolfgang Poggendorf „natürlich Unsinn“ und reine „Panikmache“. Auch wenn es bei vielen Kampfhunden Probleme gebe, sei die Unvermittelbarkeit der Tiere keineswegs bewiesen. „Das Problem gibt es in anderen Städten nicht“, sagte Poggendorf und kritisierte einen „übermäßigen Aktionismus“ Hamburger Behörden bei der Bekämpfung von Kampfhunden. 97 Hunde hätten in einem Wesenstest zwar ihre Ungefährlichkeit bestätigt, warteten aber noch auf eine Vermittlung. ms

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