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Deutsche Blauhelme nur nach Kabul

Einsatz der Friedenstruppe bis zum 22. Dezember möglich. Scharping: Raum und Zeit für Einsatz präzise definieren

BERLIN/NEW YORK ap/dpa/afp ■ Deutsche Soldaten sollen innerhalb der UN-Schutztruppe in Afghanistan nur in der Hauptstadt Kabul und Umgebung eingesetzt werden. Das sagte Verteidigungsminister Rudolf Scharping gestern in Berlin. Voraussetzung für den Einsatz sei ein robustes UN-Mandat, an das Deutschland bestimmte Erwartungen habe. Zeit und Raum müssten präzise definiert werden. Solange diese Fragen nicht geklärt seien, sei alles rein spekulativ, sagte der Minister. Deutschland habe Vorbereitungen getroffen, so dass rasch eine Beteiligung an der UN-Truppe möglich sei.

Derweil nehmen die Vorbereitungen für eine rund 1.000 Mann starke UN-Friedenstruppe unter britischer Führung nach Angaben von Diplomaten Gestalt an. Der Sicherheitsrat wartet auf eine formelle Bewerbung Großbritanniens, um dann schnellstmöglich ein Mandat zu erteilen. Möglich erscheine eine Abstimmung am Freitag, hieß es.

Die britische Regierung hatte ihre Bereitschaft bekundet, die Führung der UN-Truppe zu übernehmen. Dazu müssten aber die Kommandostrukturen und das Verhältnis zu den in Afghanistan operierenden US-Truppen geklärt werden, hieß es. Großbritannien stellt sich eine Führungsrolle für einige Monate vor, die dann vorzugsweise an ein islamisches Land weitergegeben werden soll.

Auch Frankreich hat sich gestern zur Beteiligung an der Friedenstruppe bereit erklärt. In einer Mitteilung von Präsident Jacques Chirac hieß es, auf der Grundlage eines Mandats des UN-Sicherheitsrates werde Frankreich dabei sein. Erwartet wird, dass noch bis zum 22. Dezember britische und französische Truppen in Afghanistan stationiert werden, die bald darauf unter anderen mit deutschen und kanadischen Soldaten verstärkt werden sollen.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat alle teilnahmewilligen Staaten aufgefordert, Führungsmitglieder von Taliban und al-Qaida an die USA auszuliefern. Länder, die dem nicht zustimmten, müssten ihre Soldaten an Orten stationieren, wo wenig Chance auf Kontakt mit den Taliban bestehe. Das betrifft vor allem europäische Länder, die Gefangene wegen drohender Todesstrafe nicht an die USA ausliefern würden.

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