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Politisches Gewicht für Kinder

Unicef bezieht zunehmend die Kinder bei der Lösung ihrer Probleme ein

BERLIN taz ■ „Kinder sind die Leitfiguren im Einsatz für ihre Rechte und in der Sexualerziehung zum Thema Aids.“ Dies sagte Stephen Woodhouse, Europadirektor des UNO-Kinderhilfswerkes (Unicef) gestern bei der Vorstellung des Jahresberichtes seiner Organisation in Berlin. Zum Beispiel werde die Wirkung des jüngsten Aids-Aktivisten Südafrikas Nkosi Johnson noch lange nach seinem Tod zu spüren sein. Er starb im Juni 2001 im Alter von 12 Jahren, obwohl ihm Ärzte bei der Geburt nur eine Lebenserwartung von neun Monaten prognostiziert hatten. Als Betroffener trat er für die Gleichberechtigung aidskranker Kinder in der Schule ein. In Afrika sterben dem Bericht zufolge wieder mehr Kinder an Aids als noch vor wenigen Jahren. Bis heute sind 4,3 Millionen Kinder unter 15 Jahren an Aids gestorben.

Auf dem ersten Weltkindergipfel 1990 hatte sich die Staatengemeinschaft ambitionierte Ziele gesteckt. Nach elf Jahren ist Unicef ernüchtert: Weltweit leben 600 Millionen Kinder in extremer Armut, zehn Millionen erreichen aufgrund von Krankheit, Hunger oder Gewalt nicht das fünfte Lebensjahr. Die Müttersterblichkeit ist nicht gesunken. Die Unterernährung von Kindern in den Entwicklungsländern wurde um 17 Prozent verringert, nicht um die Hälfte. Aber es gebe auch Erfolge. So sei zum Beispiel die Kinderlähmung nahezu ausgerottet.

HARRY THOMASS

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