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Anschlag vereitelt

Passagiere auf einem Flug nach Miami überwältigen Selbstmordattentäter. Sprengsatz im Schuh versteckt

BOSTON ap ■ Das Entschlossene Eingreifen von Besatzung und Passagieren eines Verkehrsflugzeugs hat am Samstag offenbar einen Sprengstoffanschlag verhindert. Die Insassen überwältigten auf dem Flug von Paris nach Miami einen Mann, der laut Augenzeugen einen im Schuh versteckten Sprengsatz zünden wollte. Die Boeing 767 der Fluglinie American Airlines wurde von Kampfjets nach Boston umgeleitet. Alle 185 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder blieben unverletzt. Vorläufige Tests bestätigten den Verdacht auf Sprengstoff, wie aus Behördenkreisen verlautete.

Der 1,93 große Täter war einer Flugbegleiterin aufgefallen, als er eine Zündschnur anzünden wollte, die aus einem seiner Schuhe herausragte. Besatzung und Fluggäste überwältigten den Mann, der Widerstand leistete. Sie fesselten ihn. Zwei Ärzte an Bord verabreichten ihm Beruhigungsmittel.

Nach der Landung in Boston wurde der Mann festgenommen. Aus französischen Polizeikreisen verlautete, es handele sich um einen 28-Jährigen aus Sri Lanka, der mit einem gefälschten britischen Ausweis reiste, der auf den Namen „Richard Reid“ ausgestellt war.

Eine Sprecherin der Flughafenbehörde in Boston teilte mit, der verdächtige Schuh sei geröntgt worden. Dabei habe man etwas gefunden, was wie eine Zündschnur ausgesehen habe und eine Substanz, bei der es sich um den Sprengstoff C-4 handeln könne. Der Leiter der für den Bostoner Flughafen zuständigen Behörde, Thomas Kinton, sprach von einem „improvisierten Sprengsatz“. Aus Ermittlungskreisen hieß es, vorläufige Tests hätten den Verdacht auf Sprengstoff bestätigt. Es müsse aber noch geklärt werden, worum es sich genau handele. Das Passagierflugzeug wurde nach dem Zwischenfall von zwei US-Kampfflugzeugen zum Flughafen Logan in Boston eskortiert.

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