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Spur nach Hamburg

■ Acht Verdächtige der Terror-Anschläge studierten an Hamburger Hochschulen

Noch in der Nacht zum 12. September stellte sich heraus, dass Spuren der Attentäter direkt nach Hamburg führten. Das Landeskriminalamt hatte vom FBI eine Liste mit Verdächtigen erhalten. Davon fanden sich allein sieben Namen im Studenten-Verzeichnis der TU-Harburg, die dadurch weltweit bekannt wurde.

Inzwischen ist klar, dass die beiden Piloten, Mohammed Atta und Marwan Al-Shehhi, an der TU studierten. Atta hatte sogar eine „Islam AG“ in den Räumen des Asta geleitet. Ein dritter TU-Student, Said Bahaji, ist seit dem Anschlag auf der Flucht. Er galt als „logistischer Kopf“ der Gruppe und ließ Ehefrau und Kind in Harburg zurück. Zehn Wochen nach dem Attentat wurde der TU-Student Mounir el M. verhaftet. Weil er eine Kontovollmacht für Al-Shehhi hatte, wirft ihm die Bundesanwaltschaft Unterstützung der Terroris-ten vor.

Zwei weitere Verdächtige studierten an der Fachhochschule: Flugzeugbau-Student Ziad Jarrah war Pilot der dritten Maschine, die in Pennsylvania abstürzte. Architektur-Student Agus Budiman wurde Ende November in den USA verhaftet. Nur indirekt war die Hamburger Uni betroffen. So war der mit Haftbefehl gesuchte Ramzi Binalshibh von 1999 am „Studienkollleg“ für ausländische Studienbewerber eingeschrieben.

In Hochschulkreisen bestand sehr bald die Sorge, dass unter diesen Verwicklungen die Internationalisierung der Hochschulen leiden könnte und ausländische Studierende noch mehr Schwierigkeiten bekämen, eine Wohnung, einen Job oder ein Praktikum zu bekommen. Eine im November von der Körber-Stiftung in Auftrag gegebene Emnid-Umfrage ergab jedoch, dass sich bei der Mehrheit der Hamburger keine „negative Grundstimmung“ gegenüber arabischen Studenten gebildet habe. Zwei Drittel gaben an, ein „positives Verhältnis“ zu dieser Gruppe zu haben. Allerdings beobachteten 53 Prozent, dass Dritte Misstrauen gegenüber arabischen Studenten zeigten. kaj

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