: Poker um Posten
Die SPD will der PDS lediglich drei Senatsverwaltungen zugestehen. Naumann gegen Gysi als Kultursenator
SPD und PDS in Berlin streiten weiter über die Zahl der Senatorenposten für jeden der künftigen Koalitionspartner. Andreas Matthae, der stellvertretende SPD-Landesvorsitzende, bezeichnete es am Montag als „Illusion, dass die PDS die Hälfte der Senatorenämter“ in einer rot-roten Landesregierung bekommen könnte. Seine Partei habe sich intern auf eine Aufteilung verständigt, wonach fünf Senatoren plus Regierender Bürgermeister von den Sozialdemokraten und drei Senatoren von der PDS gestellt werden sollten. Matthae warnte die PDS, sich „aufzuplustern“.
PDS-Spitzenmann Gregor Gysi hatte zuvor vier Ämter für seine Partei gefordert. Nach Angaben von PDS-Sprecher Günter Kolodziej will seine Partei zudem Schlüsselressorts wie Finanzen oder Wirtschaft mit eigenen Kandidaten besetzen. Kolodziej schloss „Demutsgesten“ seiner Partei bei der Präambel aus, die dem Koalitionsvertrag vorangestellt werden soll.
Der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann warnte unterdessen vor Gysi als neuem Kultursenator. Dieser sei ein Schauspieler und als Politiker unglaubwürdig. Als Schauspieler in einem Berliner Theater „würde ich ihm eine große Zukunft voraussagen, aber für die Stadt selbst halte ich ihn für eine sicher nicht fruchtbringende Entscheidung“, sagte Naumann. Die Besetzung des Postens wird sich nach seiner Einschätzung schwierig gestalten, weil „der oder die Neue in erster Linie als Sparkommissar auftreten“ müsse. AFP/DPA/TAZ
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