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Bayern-Fans

■ Breite Zustimmung für den neuen Polizeipräsidenten Udo Nagel

Beifällig reagierten gestern Hamburger Polizeigewerkschafter auf die Berufung des Münchner Kriminaldirektors Udo Nagel zum neuen Polizeipräsidenten in Hamburg (taz berichtete). Der 50-Jährige sei polizeitaktisch wie organisatorisch ein anerkannter Fachmann, dem „wir positiv“ entgegensehen, so Dieter Schönegg von der Gewerkschaft der Polizei. Innensenator Ronald Schill hatte am Donnerstag dem Senat die Ernennung Nagels vorgeschlagen. Dessen Zustimmung am Dienstag gilt als „absolut sicher“, so Behördensprecher Hartmut Kapp.

Für Nagel habe dessen Fachkompetenz und menschliche Aspekte gesprochen, so Kapp. Und dass „er aus Bayern kommt, war natürlich auch nicht ganz unwichtig“. Durch Nagel werde „die mit Bayern eingegangene Sicherheitspartnerschaft gepflegt und intensiviert“, behauptete Schill gestern gegenüber dpa. Es sei für ihn wichtig, „auf den Rat und die Qualifikation bayerischer Beamter zurückgreifen zu können“.

Spöttisch reagierte Ex-Innensenator und SPD-Chef Olaf Scholz. Die Rechts-Koalition „findet offenbar außerhalb Bayerns niemanden, der unter einem Innensenator Schill arbeiten möchte“. Er sei „gespannt, ob Nagel länger bleibt als die bayerischen Polizisten“, so Scholz in Anspielung auf die 20 Leihbeamten, die der Freistaat Hamburg für sechs Monate Hamburg zur Verfügung stellt.

Immerhin habe Nagel einen „guten Ruf“ und „offenbar Courage“. Der künftige Polizeichef hatte in einer ersten Stellungnahme signalisiert, dass er von Schills „vollmundigen Versprechen“ wie der Halbierung der Kriminalität in 100 Tagen nichts hält. smv

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