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Grüß Gott

■ Neuer Polizeichef hält nichts vom Abwerben von PolizistInnen

Einmal vergeht dem Innensenator kurz das Lachen. Als der neue Polizeichef Udo Nagel vor der Presse sagt: „Große Abwerbekampag-nen von Polizisten in anderen Bundesländern, das bringt gar nichts“, verfinsterte sich Ronald Schills Miene kurzzeitig, denn da hatte Nagel Schills Strategie, an mehr Personal zu kommen, mal eben in einem Satz in der Luft zerrissen. Aber ansonsten herrschte eitler Sonnenschein, als der Neuzugang von der Münchener Kripo gestern der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Ob er das Skifahren in Hamburg nicht vermissen würde, wie denn seine Lieblings-Krimifigur lautet – die Hamburger RathausjournalistInnen machten ihrem Ruf als kritische FragerInnen alle Ehre. Beste Voraussetzungen für Nagel, um charmant zu plaudern, um dann immer wieder darauf hinzuweisen, dass er noch gar nichts über die Hamburger Verhältnisse sagen könne. „Hamburg und München sind wahrscheinlich nicht zu vergleichen“, sagt der 50-Jährige. Schill ignorierts und bringt zum 1000. Mal den Satz, dass „die Wahrscheinlichkeit, in Hamburg Opfer eines Straßenraubes zu werden, zehnmal höher liegt als in München“.

Was laut Nagel wohl daran liegt, dass in Bayern „konsequent durchgegriffen“ wird. Und das gedenke er auch in Hamburg durchzusetzen. Zielvorgaben, so versichern der Senator und sein neuer Polizeipräsident, gebe es dennoch nicht. Wie lange es dauern würde, bis die Kriminalität in Hamburg halbiert werde, sei „Kaffeesatzleserei“, und er werde „vom Grünen Tisch aus jetzt keine Ratschläge geben“.

Dass Nagel in Hamburg angeheuert habe, sei, so Schill, „auch meinen guten Beziehungen zum bayrischen Innenminister Beckstein zu verdanken“, und ansonsten „werden Sie in absehbarer Zeit Erfolge sehen“.

Am Rande ließ Schill dann noch fallen, dass die offizielle Kriminalitätsrate in Hamburg im November noch einmal angestiegen sei, „doch das kann man ja wohl nicht uns anlasten“. aha

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