: Erlebnisurlaub Hamburg
■ 20 bayerische Polizisten ab Februar in der Hansestadt auf Streife
Die Bayern kommen. 20 Polizis-tInnen aus dem Freistaat werden laut Innensenator Ronald Schill ab Anfang Februar für vier Wochen Dienst in Hamburg schieben. „Die Entsendung des ersten Kontingents bayerischer Polizisten ist der Auftakt eines Personal- und Erfahrungsaustausches, auf den ich sehr stolz bin“, frohlockt Schill. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Opposition, Michael Neumann, wettert hingegen, für die Kosten der Aktion müsse wohl die Tourismuszentrale aufkommen, denn „ein vierwöchiges Gastspiel bringt für die Hamburger Polizei keinen Nutzen“.
Die Kosten für das erste Kontingent liegen mit 40.000 Euro eher niedrig. „Die Personalkosten übernimmt Bayern“, erklärt Innenbehördensprecher Hartmut Kapp, „Hamburg kommt nur für eine adäquate Unterbringung in Hotels auf.“ Für weitere Einsätze der Bayern hat die Innenbehörde aber eine Million Euro veranschlagt. Ob und wann weitere Kontingente kommen, ist allerdings völlig unklar. Die jetzige Personalmaßnahme ist laut Kapp eine Geste Bayerns mit „symbolischem Charakter, um die vereinbarte Sicherheits-Achse Hamburg-Bayern zu stärken“.
Für den Exkurs nach Hamburg war unter den bayrischen Polizis-tInnen mit Aushängen wie für Bildungsurlaub geworben worden. Über 200 BewerberInnen der Schutzpolizei aus sieben Polizeiinspektionen Bayerns haben sich beworben. Die 20 Ausgewählten sollen in Hamburg als „Verstärkung“ in vier Einsatzzügen bei Schwerpunkteinsätzen wie beispielsweise Fahrzeugkontrollen, bei Präsenzstreifen, Fahndungen und Demonstrationen eingesetzt werden. „Andere Einsätze verbietet die Fürsorgepflicht“, räumt Kapp ein. Denn die bayerischen BeamtInnen verfügen weder über Orts- noch über Milieuwissen, geschweige denn ausreichende Kenntnisse des Hamburger Polizeirechts.
Gastauftritte in den Hamburger Einssatzzügen sind nicht neu. So waren schon vor Jahren BundesgrenzschützerInnen aus der ganzen Republik immer wieder hier tätig, so ein Polizeiführer, „damit die jungen Beamten vom Lande lernen, nicht rot zu werden, wenn sie angesprochen werden“. Kai von Appen
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen