: was macht eigentlich . . . Cornelia Reinauer?
Die neue Grygier
Erinnern wir uns noch an den 19. Oktober 2000? Mit einer PDS-Fahne in der Hand war die neue Bürgermeisterin Bärbel Grygier damals aus Friedrichshain kommend über die Oberbaumbrücke in Kreuzberg einmarschiert. Besser hätte die Ankuft der PDS im Westen – wenn auch nur auf bezirklichem Niveau – nicht demonstriert werden können.
Wenn demnächst Cornelia Reinauer (49) das Bürgermeisteramt in Friedrichshain-Kreuzberg übernimmt, wird der Einmarsch nicht nur deutlich leiser ausfallen. Es wird ihn nicht einmal geben. Denn anders als Bärbel Grygier, die als Nachfolgerin von Gregor Gysi in den Bundestag rückt, kommt die designierte Neubürgermeisterin und Noch-Jugendstadträtin aus dem Westen. Schlimmer noch: Sie schwäbelt.
Damit ist sie freilich ganz und gar kreuzbergkompatibel. Und als ehemalige Kreuzbergerin ohnehin kiezerfahren. Kein Wunder, dass der grüne Abgeordnete Raimund Helms bereits grünes Licht für die Wahl von Reinauer signalisiert hat. Nur die Genossen von der SPD, die sich im Fusionsbezirk für Rot plus Rot plus Grün entschieden haben, zieren sich noch ein wenig.
Dabei könnten sie durchaus einen Blick auf den fernen Osten werfen. Immerhin hat sich die seit 1978 in Westberlin lebende studierte Bibliothekarin nicht nur in Kreuzberg und Friedrichshain als bezirksregierungsfähig erwiesen. Von 1995 bis 2000 war sie auch in Marzahn Stadträtin.
Auf einen Einmarsch hat sie damals übrigens verzichtet.
WERA/FOTO: ARCHIV
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