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Bombe tötet Fatah-Mann

Palästinenser stand auf Israels Fahndungsliste. Peres verkündet Abrissstopp für palästinensische Häuser

TULKAREM/JERUSALEM afp/rtr ■ Ein von Israel gesuchter Palästinenser ist gestern durch eine versteckte Bombe getötet worden. Nach palästinensischen Angaben war Raed al-Karmi Mitglied der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat. Wenige Stunden später wurde auf einer Straße in Westjordanland ein Israeli erschossen und ein weiterer verletzt. Für die beiden Anschläge machen sich palästinensische und israelische Behörden gegenseitig verantwortlich.

Die Zerstörung palästinensischer Häuser in den Autonomiegebieten will Israel nach heftiger internationaler Kritik einstellen. „Wir haben die Lehre aus dieser Sache gezogen und sind zu dem Schluss gekommmen, dass die Zerstörung der Sicherheit Israels mehr schadete als nutzte“, sagte Außenminister Schimon Peres gestern im Rundfunk. Die Entscheidung sei zwischen ihm, Regierungschef Ariel Scharon und Verteidigungsminister Ben Elieser gefallen, betonte Peres. Dessen ungeachtet ließ die Jerusalemer Stadtverwaltung gestern neun im Bau befindliche Häuser von Palästinensern in Ostjerusalem abreißen.

Die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) bezeichnete es als „schwer erträglich“, dass mit deutscher Hilfe gebaute Einrichtungen zerstört würden. Israelische Soldaten hatten im Gaza-Streifen die Landebahn des Flughafens und nach eigenen Angaben 22 Häuser zerstört. Nach palästinensischen Angaben waren es mehr als 70 Gebäude.

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