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Gegen Kopfbullen

Mehr Spaß auf der Demo: Seit zwei Jahren mischt der internationale Pink-Silver-Block alte Demo-Rituale auf

BERLIN taz ■ Pink-Silver-Karnevalblock werden die Frauen und Männer genannt, die zu Sambamusik, in bunten Kostümen und neckischen Fummeln durch die Straßen toben. Sie prägen das Bild der globalisierungskritischen Demonstrationen immer stärker.

„Rhythm of Resistance“, kurz RoR, die Geburtshelfer der Idee, sind in London zu Hause. Im Sommer 2000 importierten sie ihr Konzept der „tactical frivolity“ – ein sexualisiertes Spiel mit den Geschlechterrollen – nach Prag auf die Anti-IWF-Demonstrationen. Dort gelang es der Pink-Silver-Gruppe mittels ausgefeilter Handsignalsprache, sich auch als Block auf nicht vorhersehbaren Demo-Routen zu bewegen und Polizeiketten zu durchbrechen.

„Bei dem Kampf mit der Autorität der Polizisten auf der Straße können wir die Polizisten in unseren Köpfen bekämpfen“, so heißt es in der RoR Selbstdarstellung. Zu diesen „Kopfpolizisten“ gehört für viele auch die Zuordnung männlicher und weiblicher Verhaltensmuster. Geschlechterrollen wollen sie unter anderem mit Cross-Dressing zum Thema machen. Rund 2.000 DemonstrantInnen beteiligten sich in Genua am Pink-Silver-Block. Das Konzept hielt dem Ausnahmezustand in der italienischen Hafenstadt allerdings nicht stand. Wie ein Hühnerhaufen stoben große Teile des Karnevalblocks nach den ersten Tränengasgranaten auseinander.

In Berlin entstand vor einem Jahr eine Gruppe von zwanzig Leuten, die sich Pink Silver zuordnet. Dazu gehören unsere Interviewpartnerinnen Hannes R. (28) und Olli M. (30).

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