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Tarifrunde ohne Angebot

Metallarbeitgeber gehen ohne konkretes Lohnangebot in die erste Tarifrunde: IG Metall-Forderung unrealistisch

HANNOVER dpa/rtr ■ Die Metallarbeitgeber werden ohne konkretes Angebot in die erste Tarifrunde mit den Gewerkschaften in dieser Woche gehen. „Ich werde und kann heute keine Zahl nennen. Klar ist nur: Es wird nach oben gehen“, sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser gestern in Hannover. Zunächst müsse geklärt werden, wie sich die IG Metall die Verknüpfung der Lohnsteigerung mit dem Einstieg in einen Entgelt-Rahmentarifvertrag vorstelle, nach dem nicht mehr zwischen Angestellten und Arbeitern unterschieden werden soll. Ein Umstieg auf einen einheitlichen Vertrag für Arbeiter und Angestellte sei sicher zeitgemäß, dürfe aber nicht zu einer finanziellen Mehrbelastung für die Betriebe führen.

Außerdem brauche Gesamtmetall noch Klarheit über die gesamtwirtschftliche Produktivitätsentwicklung in diesem Jahr. Hier gebe es noch unterschiedliche Prognosen. Ob für die zweite Runde ein konkretes Angebot möglich sei, könne er ebenfalls noch nicht sagen, erklärte der Gesamtmetall-Präsident. Er bezeichnete die bundesweit einheitliche 6,5 Prozent-Forderung der IG Metall erneut als unannehmbar und vor dem Hintergrund der aktuellen Rezession als völlig unrealistisch.

Zwar nannte Kannegiesser als Ziel einen Tarifabschluss bis zum Ende der Friedenspflicht am 28. März, um Streiks zu vermeiden. Zugleich sprach er von einer durch lautstarke Drohgebärden der IG Metall bereits sehr aufgeheizten Atmosphäre. Die Gewerkschaft hat bereits mehrfach angekündigt, ihre Forderung notfalls auch nach dem 28. März mit Streiks durchzusetzen.

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