Komplett fertig rammen

■ CT IV kommt in einem Abwasch – und kostet 25 Millionen Euro weniger

Von wegen zwei Baustufen für ein Großprojekt: Wenn man im Hafen erst einmal angefangen habe zu rammen, höre man besser gar nicht erst auf, sagt Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU). Will sagen, jede Unterbrechung beim 480 Millionen Euro teuren Containerterminal IV kostet. Deshalb hat der Senat gestern beschlossen, die umstrittene Verlängerung der Bremerhavener Kaje jetzt mit Druck und in einem Abwasch zu erledigen.

Bislang hatte der Senat nur die Mittel für die Planung von zwei Liegeplätzen zugesagt. Jetzt sollen zwei weitere Liegeplätze gleich mit realisiert werden. Denn mit diesem All-in-one-Ausbau auf 1.700 Meter Länge könnte das Land mindestens 25 Millionen Euro einsparen.

Der schnelle Ausbau soll auch dem prognostizierten Wachstum im Containerumschlag Rechnung tragen und Marktanteile sichern: Nach einer aktuellen Prognose rechnet Hattig jedes Jahr durchschnittlich mit 4,3 Prozent Wachstum beim Boxenumschlag. Und mit rund 11.500 neuen Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2010 (auf 47.500). Bis Ende Dezember soll jetzt das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Schließlich will Hattig, dass bereits ab 2007 Schiffe am CT IV anlegen können.

Laut Hattig haben die Lärmschutz-Auflagen des Oberverwaltungsgerichts für CT IIIa auch Gültigkeit für die Planungen von CT IV (die taz berichtete). Das heißt, dass „den Anwohnern in Weddewarden passiver Schallschutz von uns finanziert werden muss“. In den Planungen werde das jetzt berücksichtigt. Gestern nach Redaktionsschluss sollte auch das Moderationsverfahren mit den Anwohnern um den Ausbau des Containerterminals beginnen. Was an Verhandlungsspielraum überhaupt noch zur Debatte steht, ist allerdings offen. pipe