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Australien hält UNO hin

UNHCR-Sondergesandter darf das Flüchtlingslager Woomera erst in einigen Monaten inspizieren

MELBOURNE taz ■ Australiens Regierung hat die Inspektion des berüchtigten Flüchtlings-Internierungslagers Woomera durch einen Sondergesandten des UNO-Flüchtlings-Kommissariat (UNHCR) genehmigt. Noch vor wenigen Tagen hatte Canberras Einwanderungsminister Philip Ruddock gewarnt, es sei möglich, dass die von der Hochkommissarin Mary Robinson verlangte Inspektion nicht zugelassen werde.

Robinson hatte vor kurzem dem australischen Außenminister Alexander Downer gegenüber ihre Besorgnis über die weitgehend als unmenschlich kritisierte Behandlung der Bootsflüchtlinge in Woomera zum Ausdruck gebracht und um Genehmigung einer Inspektion ersucht. Vor allem die zeitlich unbeschränkte Inhaftierung von Kindern wird als ein Verstoß der UN-Konventionen angesehen. In der letzten Zeit war es in Woomera zu Hungerstreiks, Selbstverstümmelungen und Massenausbruchsversuchen gekommen.

Das australische Nachgeben hat aber einen „Pferdefuß“, denn die Regierung will die Tore des Lagers dem UNHCR-Sondergesandten erst zwischen Mai und August dieses Jahres öffnen, wenn ohnehin der Besuch einer UN-Arbeitsgruppe in Australien fällig ist. Der Sondergesandte, so erklärte Außenminister Downer, könne dann zusammen mit einer der turnusmäßigen UNO-Besuchsgruppen kommen. Durch diese starre Haltung gefährdet die Regierung aber ihre Chance auf den angestrebten Sitz in der Menschenrechts-Kommission der UNO. BORIS BEHRSING

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