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Israel droht Besetzung an

Armee droht Palästinensern bei erneutem Angriff mit Eigenbau-Raketen

TEL AVIV/RAMALLAH dpa/afp ■ Israel hat den Palästinensern erstmals angedroht, große Teile der Autonomiegebiete wieder zu besetzen, falls israelisches Gebiet nochmals mit Raketen beschossen werde. Einen Tag nach schweren israelischen Luftangriffen auf die Stadt Gaza sagte ein Armeesprecher, falls „auch nur eine weitere Kassam-II-Rakete“ auf Israel abgefeuert werde, würden Soldaten die Raketenabschußgebiete übernehmen. Die palästinensische Seite bestritt die israelischen Berichte, wonach Palästinenser im Flüchtlingslager von Nablus in der Nacht eine Kassam-II-Rakete gezündet haben sollen.

Die Vereinten Nationen haben die israelischen Luftangriffe auf Ziele in den Palästinensergebieten kritisiert. UN-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich bestürzt. Auch die US-Regierung distanzierte sich vom Vorgehen Israels. Ein Außenamtssprecher sagte, die Angriffe seien nicht geeignet, die Gewalt zu verringern.

Bei einem schweren Schusswechsel im Dorf Chalhul im Westjordanland ist gestern Morgen ein palästinensischer Polizist getötet worden. Auf der Suche nach Extremisten waren israelische Truppen in das Dorf nördlich von Hebron eingedrungen. Israelischen Rundfunkangaben zufolge wurde mindestens ein mutmaßlicher Extremist festgenommen. Bei der Aktion sei ein Haus zerstört worden.

In Hebron stürmten indes rund 500 Palästinenser ein Gefängnis und befreiten zehn Inhaftierte. Die Wachen hätten die Menge nicht aufhalten können, hieß es. Die befreiten Gefangenen sollen zur Hamas und dem Islamischen Dschihad gehören.

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