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Strafanzeige gegen Indymedia

BERLIN taz ■ Bereits seit einigen Monaten wird das Anti-Globalisierungs-Netzwerk Indymedia zu volksverhetzenden Zwecken missbraucht: Auf den verschiedenen Websites waren regelmäßig Postings mit antisemitischen Inhalten zu lesen. Jetzt hat die Schweizer Organisation „Aktion Kinder des Holocaust“ (AKdH) eine Strafanzeige gegen Indymedia-Schweiz eingereicht – nachdem die Betreiber des Internetdienstes den mehrmaligen Aufforderungen, die Beiträge zu löschen, nicht nachgekommen sind.

Die unabhängige Medienplattform versteht sich als Sprachrohr der Globalisierungskritiker und ist ein „offenes Internetprojekt“ – jeder kann hier Texte, Fotos und Videos veröffentlichen. Allerdings gibt es eine „eingeschränkte Moderation“ durch die RedakteurInnen, die Beiträge mit anstößigen Inhalten in einen „Zensurkübel“ verschieben können. Dort allerdings sind sie immer noch abrufbar. Somit wurde antisemitische Verschwörungstheorien, rassistische Karikaturen und geschichtsrevionistisches Gedankengut über www.indymedia.org verbreitet.

Dagegen richtet sich die Strafanzeige der AKdH, die seit einigen Jahren beharrlich gegen rechtsextreme Propaganda im Internet vorgeht. Als Reaktion wurde die Seite www.ch.indymedia.org vorübergehend geschlossen, „um die Diskussion über das Geschehene (Strafanzeige gegen Indymedia) vom Netz in die reale/non-virtuelle Welt zu verlegen und zu einer Abkühlung des Klimas beizutragen“.

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