Angestellte Lehrer im Kampf gegen taube Senatoren-Ohren

„Gleiches Geld für gleiche Arbeit“. Rot leuchtet der Slogan vom Transparent hinter GEW-Landesvorstand Wolfgang Bielenberg. Vor ihm liegen drei Pflastersteine wie ein handgreiflicher Beweis pädagogischen Kampfgeistes. Dicke Luft herrscht im Schulzentrum Delmestraße – nicht nur im wörtlichen Sinn. Man ist enttäuscht, weil vom Senat bislang außer Bedauern nicht viel zu hören war.

Zwei Wochen nach dem Warnstreik im Bremer Norden, haben gestern mehr als 120 LehrerInnen aus 25 Schulen ihre Klassenzimmer verlassen, um die finanzielle Ungleichbehandlung von Angestellten und Beamten anzuprangern. Dietmar Rettkowski, Rektor des vom letzten Streik betroffenen Schulzentrums Alwin-Lonke-Straße, beteuert aber, Animositäten innerhalb des Kollegiums seien ihm nicht bekannt. Es habe sogar solidarische Zeichen von Beamtenseite gegeben. „Die sind zwar nicht extra angereist“, erinnert sich der Schulleiter, „aber wenn sie gerade Unterricht hatten, haben einige ihn doch niedergelegt.“

Schon im Dezember hatte die GEW Tarifverhandlungen gefordert, stieß aber auf taube Senatoren-Ohren. Jetzt soll der Druck erhöht werden. Noch vor den Osterferien sind weitere Aktionen geplant. „Noch ist die Wut recht gedämpft“, gibt Yasmina Wöbbekind von der GEW zu bedenken, „ aber wenn es so weitergeht, hat vor allem der Bildungssenator ein Problem. Dann kann er seine Schulentwicklung nur langsam durchsetzen – um es vorsichtig auszudrücken.“ Sollten alle angestellten LehrerInnen streiken, wäre nämlich rund ein Drittel aller vorhandenen Lehrerpulte in Bremen verwaist.

kut / Foto: Kerstin Rolfes