Neue Strafanzeige gegen Schill

Auch über den Wolken ist die Freiheit nicht grenzenlos. Weil Innensenator Ronald Schill im Privatjet des Klinikunternehmers und Parteifreundes Ulrich Marseille vor zwei Wochen zum Kokain-Test nach München jettete, hat ein Privatmann Anzeige wegen des Verdachts der Vorteilsnahme im Amt gegen Schill erstattet. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, wie ihr Sprecher Rüdiger Bagger gestern bestätigte, ob Schill sich durch den Frei-Flug strafbar gemacht hat. Justiziabel wäre es nach Angaben Baggers nur, wenn der Innensenator Marseille als Gegenleistung für den etwa 5000 Euro teuren Flug einen geschäftlichen Vorteil verschafft hätte. Daneben ist es wichtig, ob Ronald Schill als Privatmann, Parteichef oder Innensenator in die Bayerische Landeshauptstadt geflogen ist. Vor dem Innenausschuss der Bürgerschaft hatte Schill vergangene Woche erklärt, er werde es zunächst in seinem Herzen bewegen und beizeiten entscheiden, in welcher Funktion er eigentlich unterwegs war. Dass diese Entscheidung noch nicht gefallen ist, bestätigte gestern der Staatsrat der Innenbehörde, Walter Wellinghausen. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt bereits nach einer Zeugenaussage gegen Schill wegen des Kokainverdachts sowie gegen den Zeugen wegen übler Nachrede. mac