: eine kurze geschichte der Farc
Von der Bauernmiliz zur Parallelregierung
Die Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (Farc) gingen aus einer Bauernmiliz hervor, die sich während des Bürgerkriegs der 50er-Jahre als Selbstschutztruppe gebildet hatte. Der Versuch von Präsident Belisario Betancur (1982–1986), sie ins politische Leben zu integrieren, schlug fehl. Tausende Aktivisten der von den Farc gegründeten Unión Patriótica wurden von Armee oder Paramilitärs ermordet. Dass die Moskau-orientierten Farc auch nach dem Ende des sozialistischen Lagers nicht ins Schleudern kamen, haben sie der Ausweitung der Drogenproduktion am Amazonas zu verdanken. Die Bauern leben mit der Guerilla in Symbiose: sie sorgen für deren Ernährung und genießen dafür Schutz. Die Farc-„Steuer“ auf Handel mit Kokapaste erbringt nach Schätzungen jährlich über 500 Millionen Dollar.
Die zweite Einnahmequelle der Farc sind Lösegelder. Viele Unternehmer ziehen es aber vor, die von der Farc auf Vermögen von mehr als einer Million Dollar erhobene „Steuer“ von zehn Prozent zu zahlen. Wer zahlt, wird nicht behelligt. Die Farc zählt rund 17.000 Kämpfer in fast 100 teilautonomen Fronten. RL
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