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Mit dem Swing der „Sonnenallee“

Im Nickelodeon hat sich Leander Haußmanns Rückblick auf DDR-Jugendtage im Programm festgefressen

Leander Haußmanns „Sonnenallee“ läuft im Nickelodeon, Torstraße 216, noch ein Weilchen, am Freitag schaut der Regisseur um 20.15 Uhr persönlich vorbei

Er läuft und läuft wie ein gut gepflegter Zweitakter. Zwischenzeitlich kann man mit den Zelluloid-Metern der leicht rosa eingefärbten fiktionalen „Sonnenallee“, die durch die Projektoren des Nickelodeon-Kinos ratterten, die real existierende Straße gleich mehrfach abmessen: Seit einer kleinen Ewigkeit hat sich dort Leander Haußmanns zärtliche Erinnerung an Pubertätstage in der DDR im Programm festgesetzt. Ein Ende ist nicht absehbar. Zu solcher Publikumstreue darf man wirklich mal „Kult“ sagen. Eine Sache, die wachsen muss. Auf fröhliches Reiswerfen wie einstmals bei der ähnlich festgehockten „Rocky Horror Picture Show“ wird noch verzichtet, aber vielleicht könnte man filmdienlich was mit ausgedienten „Exile on Mainstreet“-Exemplaren anstellen. Am besten, wenn Leander Haußmann selbst im Nickelodeon vorbeischaut. Dass es weiterläuft: immer die Sonnenallee rauf und runter. Ohne lästige Mauer eines Programmendes dazwischen.

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