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Kommando Spezialkäfte

Für den „Krieg gegen den Terror“ hat Deutschland 100 Soldaten aus Spezialkräften bereitgestellt. Die Bundesregierung hatte zunächst geheim gehalten, ob es sich dabei überhaupt um das Kommando Spezialkräfte KSK handelte. Eine ihrer Kernaufgaben ist die Abwehr terroristischer Bedrohungen.

Beim Aufbau des KSK seit 1996 wurden die Erfahrungen der GSG 9, des Bundesgrenzschutzes, des britischen Special Air Service SAS und der US-Special Forces gebündelt. Die Berufs- und Zeitsoldaten, stationiert im baden-württembergischen Calw, verfügen über moderne Ausrüstung, unter anderem Splitterschutzwesten und Nachtsichtgeräte, eine Weste mit speziellen Haltevorrichtungen und ein Mikrofon, das mit der Bewegung der Lippen eingeschaltet werden kann.

Das KSK soll nach dem endgültigen Aufbau rund 1.000 Soldaten umfassen. Davon dürfte bereits die Hälfte einsatzbereit sein. KSK-Soldaten dürfen selbst mit ihren Familien nicht über ihre Missionen sprechen. KSK-Einsätze auf dem Balkan zur Festnahme von Kriegsverbrechern 1996 wurden der Öffentlichkeit lange verschwiegen.

Die Bundeswehr selbst definierte ihre Elitetruppe als „Truppenteil des Heeres für die Durchführung militärischer Operationen im Rahmen der Krisenvorbeugung und -bewältigung sowie im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung. Die Einsätze von Spezialkräften sind häufig militärpolitischer Natur und unterliegen daher höchster politischer und militärischer Führung und Einflussnahme. Zu den sensitiven Aufgaben der Spezialkräfte bei Einsätzen außerhalb Deutschlands können auch Rettung und Evakuierung deutscher Staatsbürger und/oder anderer Personen aus terroristischer Bedrohung und besonderen Lagen gehören.“

Und das „Branchenblatt“ Die Bundeswehr jubelte 1997: „Keiner sieht sie kommen. Keiner weiß, dass sie da sind. Und wenn ihre Mission beendet ist, gibt es keinen Beweis dafür, dass sie jemals da waren“. FRA

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