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frans timmermans, holland, sozialdemokrat

Der Karrierediplomat

Ein föderatives Europa von künftig bis zu 30 Mitgliedern bedarf nach Auffassung von Frans Timmermans einer einschneidenden Reform. So fordert der 40-jährige Sozialdemokrat, neben Wim van Eekelen (71) von der rechtsliberalen VVD der zweite holländische Parlamentarier im Konvent, eine Stärkung des Europäischen Parlaments.

Dieses müsse um einen Senat ergänzt werden, in dem Abgeordnete aus den Mitgliedstaaten sitzen, die auf Grundlage eines Mandats der nationalen Parlamente operieren. Vor allem aber, so Timmermans, sei das Parlament ein weit größerer Machtfaktor als seinen Abgeordneten bewusst sei. „Es sollte sich selbst endlich ernst nehmen.“

Der Romanist Timmermans, der als Beamter des Außenministeriums (1987–90), als Botschaftssekretär in Moskau (1990–93), als Mitarbeiter von EU-Kommissar van den Broek (1993–95) und als Berater des holländischen OSZE-Kommissars Max van der Stoel (1995–98) tätig war, gehört seit 1998 dem niederländischen Parlament an. Immer wieder warnt Timmermans, der in Maastricht geboren wurde, in Zeitungskolumnen davor, den Prozess der EU-Osterweiterung zu betrachten wie vordem die Westdeutschen die Wiedervereinigung. Es sei fatal, davon auszugehen, die Menschen in Osteuropa müssten einfach nur zu guten Westeuropäern erzogen werden. Die Osterweiterung werde auch in Westeuropa große Veränderungen mit sich bringen und daher von den Menschen in den EU-Ländern ein Umdenken erfordern. HENK RAIJER

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