: Aubis-Manager bleiben in Haft
Bankenskandal: Wienhold und Neuling sitzen weiterhin im Untersuchungsgefängis
Die beiden Manager der Immobilienfirma Aubis und Schlüsselfiguren im Bankenskandal, Klaus-Hermann Wienhold und Christian Neuling, bleiben vorerst in Untersuchungshaft. Zwar hat Wienhold noch am Mittwochabend einen Antrag auf Haftprüfung gestellt. Das Gericht hat jedoch 14 Tage Zeit, zu entscheiden, ob die Voraussetzungen für die U-Haft weiter gegeben sind. Bei einer Verurteilung wegen schweren Betrugs drohen sechs Monate bis zehn Jahre Haftstrafe. Staatsanwaltschaft und Haftrichter sehen Fluchtgefahr.
Die Manager und ehemaligen CDU-Funktionäre waren bereits vor einer Woche festgenommen, dann aber von Haftrichter Karsten Ziegler, Exsprecher der Justizverwaltung unter dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU), wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Nach Ansicht von Exjustizsenator Wolfgang Wieland (Grüne) war die erste Festnahme juristisch nicht ernsthaft genug vorbereitet worden.
Wieland und Neuling wird vorgeworfen, mit Hilfe des Leipziger Wärmelieferanten Elpag illegal in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Den Sanierern der Aubis-Gruppe – und damit letzlich dem Land Berlin – sollen so Verluste in Millionenhöhe entstanden sein. Laut Staatsanwaltschaft wollten sie einen Teil der Elpag-Gewinne, die durch überhöhte Energiepreise anfielen, für ihr Unternehmen abzweigen. Aubis hatte in den 90er-Jahren den Kauf von tausenden Plattenbauwohnungen in Ostdeutschland über Kredite der Bankgesellschaftstochter Berlin Hyp finanziert, das Geschäft scheiterte jedoch. 1995 spendeten Wienhold und Neuling 40.000 Mark an die CDU. Die nicht ordnungsgemäß verbuchte Parteispende nahm der damalige CDU-Fraktions- und Berlin-Hyp-Chef Klaus Landowsky entgegen. Zeitnah erhielt Aubis Kreditzusagen in dreistelliger Millionenhöhe. ROT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen