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Dies ist der Babysitter-Boogie

■ Norddeutschlands bestes Schlaflied kommt aus der Sangesmetropole Hamburg

In der Jugendmusikhochschule im Mittelweg wurden gestern die besten Schlafliedsänger Norddeutschlands gewählt. Angetreten waren 14 Eltern und ihre Kinder aus Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewinner der Vorausscheidung fahren am 22. April nach Köln, wo sie um den goldenen Schlummer-Oskar singen werden. Bei der Wertung waren nicht nur die musikalischen Künste ausschlaggebend, sondern auch deren Wirkung. Brüllt das Kind, verlieren Mutti oder Vati.

Während die Eltern ihren Hunger mit belegten Brötchen stillen konnten, standen für die Kleinkinder ausgewählte Produkte der Milupa-Palette bereit: Milupino, Milumil 2 und 3 (Folgenahrung) und Milubrei in den Geschmacksrichtungen Stracciatella und Banane. Die Schokostückchen im Brei waren die Beiträge aus Niedersachen und Hamburg, die durch musikalische Interpretation bestachen. Manche Beiträge hatten aber eher etwas von Banane: Krumm.

Die Kind-Einschlaf-Wirkung der musikalischen Vorträge wurde von einer Hebamme bewertet, die eigens dazu in die Jury berufen wurde. Ihr Kommentar nach der Veranstaltung: „Ruhig waren sie alle, gemeckert hat keiner.“

Besonders leicht hatte es der Vortrag aus Hamburg. Es gab keine Konkurrenz. Aus der Metropole gab es nur 72 Einsendungen, so Organisatorin Britta Polleit. „Die Hamburger haben sich am reserviertesten überhaupt verhalten.“ Das wirft kein gutes Bild auf das bürgerlich-künstlerische Engagement der Hansestadt. Gerne hätte man weitere Interpreten eingeladen, aber was Kinder beruhigt, macht die Jury rasend. „Wir haben von November bis Feb-ruar so manche Dinge gehört, bei denen es sicherlich der besonderen Mutter-Kind-Liebe bedarf, dass die Kinder einschlafen“, erklärt Polleit. Eine Meinung, die auch Papa Thomas Dahl aus Hamburg vertritt. Am besten schlafe seine Tochter ein, wenn sie die Stimme der Eltern höre, da sei es egal, ob Schlaflied oder Chill-Out. Marcellus Gau

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