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Ohne Bayern im Aufwind

■ Nord-Statistik: Kriminalität nimmt ab

Da kommt bei Schwarz-Schill Neid auf. Ohne großes Brimborium, Abwerbekampagnen und bayerischen Polizeitourismus ist in Schleswig-Holstein im Vorjahr die Kriminalitätsrate gesunken. „Zugleich konnten wir die höchste Aufklärungsquote verzeichnen, die wir bisher hatten“, sagte SPD-Innenminister Klaus Buß bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2001. Insgesamt wurden 245.700 Delikte registriert, die Aufklärungsquote liegt bei 47,6 Prozent. „Trotz aller Sparanstrengungen wird die Präsenz der Polizei auf der Straße erhalten bleiben“, versichert Buß.

Die Statistik weist einen neuen Trend auf: Während Diebstähle zurück gingen, nahm die Betrugskriminalität erheblich zu. Durch die Nutzung des Internets kletterten vor allem Vermögens- und Fälschungsdelikte. Jede zweite Tat war bei den Nordlichtern ein Diebstahl, aber nur jede 114. Tat ein Raubüberfall. Einbrüche in Wohnungen verringerten sich und die Straßenkriminalität sank. „Aus meiner persönlichen Sicht haben wir in den Bereichen, in denen das subjektive Sicherheitsgefühl des Bürgers betroffen ist, signifikante Rückgänge“, sagt Buß. Große Sorge bereite ihm aber die Jugendkriminalität: Rund 59 Prozent aller gefährlichen und schweren Körperverletzungen wurden von Tätern unter 21 Jahren begangen. „Dieses Problem können wir nur gesamtgesellschaftlich in den Griff bekommen“, meint Buß. Die Sorgen der Umlandgemeinden bei einer von Hamburg forcierten Verdrängung der Dealerszene nimmt Buß Ernst. Der Chef des Landeskriminalamtes (LKA) in Kiel, Hans-Werner Rogge, habe Kontakt zum Hamburger LKA aufgenommen, um die Zusammenarbeit zu koordinieren. ms/lno

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