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40.000-mal Frauenprotest

■ Wegen der Kürzungspläne: Postkarten an den Bürgermeister

So makaber es klingt: Etwas Gutes hat Frauensenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) erreicht. Ihre radikalen Kürzungen mobilisieren die Frauen dieser Stadt. So drängten sich über 200 Frauen am Dienstagabend im großen Raum des Stadtteilzentrums „Haus Drei“, um über Strategien zu beraten und auf die morgige Demonstration zum 8. März vorzubereiten.

Ideen gab es viele, von E-mail-Bombing bis zur monatlichen 8. März-Demo. Als ersten Schritt wollen die Frauen sich vernetzen. Auf der Homepage www.schlechter-streich.de wird eine Mailing-Liste eingerichtet, in die sich Frauen eintragen können. Bereits ab heute liegen 40.000 Edgar-Postkarten in über 400 Kneipen aus, die ausgefüllt an Bürgermeister Ole von Beust adressiert sind. Motto: „Europa fördert die Gleichstellung von Frauen – Hamburg fährt sie zurück. Wir Hamburgerinnen sagen: nicht mit uns!“

Nach der Verabschiedung des Haushalts für 2002 sei gleich mit den nächsten Kürzungsvorschlägen für 2003 zu rechnen, sah GAL-Gleichstellungspolitikerin Verena Lappe schwarz für die kommenden Monate. „Der Kahlschlag ist politischen Ideologien verhaftet und hat mit Haushaltszwängen nichts zu tun“, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Katrin Behrmann. Es werde „erst gekürzt, dann verzweifelt nach Begründungen gesucht und dann mit den Trägern geredet“.

Als Rückmeldung von Behörden-Gesprächen gibt es weitere schlechte Nachrichten: So muss die Beratungsstelle „Zündfunke“ mehr als 10 Prozent einsparen und soll ihre Beratung für erwachsene Frauen ganz einstellen. Der einzige Beschäftigungsträger für Frauen, BAFF, muss ebenfalls auf ein Viertel seines Etats verzichten.

Ein nächstes Strategie-Treffen ist für den 9. April, Haus Drei, 20 Uhr, geplant. Bereits am 13. März lädt der Landesfrauenrat zu einer Podiumsdiskussion ins Kurt-Schuhmacher-Haus (20 Uhr). kaj

Siehe Bericht Seite 8

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