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hype und horror

Der Neue Markt

Nach seiner Eröffnung am 10. März 1997 ließen rund 350 Unternehmen ihre Aktien am Neuen Markt der Frankfurter Börse registrieren. Innerhalb von drei Jahren stieg ihr Börsenwert um 1.500 Prozent – auf 231 Milliarden Euro im März 2000. Heute sind davon gerade noch 54 Milliarden Euro übrig (siehe obige Grafik).

Vorbild für den Neuen Markt war die US-Technologiebörse Nasdaq. Schwerpunkte sind Kommunikation und Gentechnologie. Die Kurse von Börsenstars wie Intershop (Software), Consors (Direktbank) oder Pixelpark (Multimedia) stiegen erst allmählich, dann sehr stark an. In den USA war das Internetportal Yahoo! plötzlich über 100 Milliarden Dollar wert – mehr als VW, BASF, RWE, Metro, Schering und Lufthansa zusammen. Der Anteil der Aktionäre an der deutschen Bevölkerung stieg von 8,9 Prozent (1997) auf fast 20 Prozent (2000).

Dann ging es rückwarts. Nicht mehr durch Erfolgsstorys, sondern durch Bankrotte und Kriminalgeschichten machte die „Risikobörse“ auf sich aufmerksam. Unter anderem bei Metabox, Infomatec und EM.TV waren die Kurse nach oben manipuliert worden. KOCH

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