: Eine Heimat für alle Studis
Einbindung von ausländischen Studenten soll verbessert werden. Unis erhielten Preise
BERLIN taz ■ An deutschen Universitäten wächst die Zahl der Studierenden aus dem Ausland stetig. Die Qualität ihrer Betreuung ist aber noch „entwicklungsfähig“, sagte Ulrich Grothus vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gestern in Berlin. Vorbildfunktion sollen drei Projekte in Hamburg, Darmstadt und Dresden haben, die gestern den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Preis des Auswärtigen Amtes erhielten.
In allen drei Hochschulen wurde die Zusammenarbeit zwischen ausländischen und deutschen Studierenden verbessert. So gibt es beispielsweise gemeinsame englischsprachige Seminare. Das Beratungsangebot für Ausländer wurde ausgebaut.
„Trotzdem gibt es noch immer große Probleme auf dem Campus“, sagte Reinholf Billstein aus Hamburg. Die ausländischen Studenten zögen sich oft in national geprägte Gruppen zurück und hätten kaum Kontakt zu Deutschen. Zudem hätten viele Ausländer Probleme mit dem Hochschulsystem, etwa der Scheinvergabe oder der Zusammenstellung des Stundenplans.
Insgesamt 120.000 junge Menschen kommen jährlich nach Deutschland, um vor allem Ingenieurs- oder Naturwissenschaften zu studieren. „Diese Menschen sind lebenslang wichtige Ansprechpartner in ihren Ländern“, betonte Albert Spiegel vom Auswärtigen Amt.
Heiner Fechner vom Freien Zusammenschluss der StudentInnenschaften kritisierte die fehlende Gleichstellung mit den deutschen Studenten. Sprachkurse würden gekürzt oder zum Teil 450 Euro pro Semester kosten, zudem würden Studienleistungen aus den Heimatländern nur willkürlich anerkannt.
NADIA LEIHS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen