„drogen sind unser gemüse“
Wie die Pflanze kultiviert wird
„Drogen sind hier wie Gemüse“, sagt der afghanische Sozialarbeiter aus Peschawar, „sehr billig und unbegrenzt verfügbar.“ Für das wasserknappe Land ist der Schlafmohn die ideale Nutzpflanze: Seine tiefen Wurzeln können Feuchtigkeit weit effizienter aufnehmen als etwa Weizen. Während Regen für die Keime äußerst günstig ist, kann er sich bei ausgewachsenen Pflanzen als schädlich erweisen – er wäscht das gummiartige Opium fort. Der arbeitsintensive Anbau – Beschneidung und Schutz der wachsenden Pflanze – bietet Beschäftigung für die ganze Familie. Vier Monate nach der Saat beginnt der dann bis zu zwei Meter hohe Mohn zu blühen – im Tiefland zwischen April und Mai, in höheren Lagen ab Juni. Dann wird der knollenartige Kopf des Gewächses angeritzt, eine meist milchige Flüssigkeit tritt aus, die bald zu einer harzigen Substanz gerinnt. Pro Pflanze können so bis zu 300 Milligramm an Rohopium gewonnen werden. FRA