: zahlen und fakten
„Genderbudgets“ in 40 Ländern
Die ersten Länder, in denen versucht wurde, den Staatshaushalt gerechter zwischen Frauen und Männern aufzuteilen, waren 1984 Australien und 1995 Südafrika. Heute gibt es in 40 Ländern mehr oder weniger erfolgreiche Experimente mit Gender-Budgets, initiiert von den Regierungen, von NGOs oder der UN-Frauenorganisation Unifem. Die meisten davon liegen im Süden: In Afrika sind es 12, in Asien 8, in Lateinamerika und der Karibik 8, in Ozeanien 2.
Initiatorin dieses weltweiten Prozesses war die australische Ökonomieprofessorin Rhonda Sharp. In Australien konnte sie in Zusammenarbeit mit tausenden von BürgerInnen ein Nationale Fünf-Jahres-Agenda für Frauen durchsetzen. In Südafrika erreichte sie durch ihre Beratungsarbeit, dass der Rüstungsetat um 7 Prozent gekürzt wurde. Der Kongokrieg verhinderte weitere Fortschritte, und inzwischen ist das Gender-Budgeting dort wieder eingeschlafen.
In den Industrieländern sind die skandinavischen Länder am weitesten. Ihre Gleichstellungsministerinnen haben sich unter anderem darauf verständigt, die Posten Erziehung, Bildung, Kultur, Arbeitsmarkt, Soziales und Gesundheit im Haushaltsjahr 2003 zum ersten Mal detailliert nach „Geschlechterwirkung“ aufzuschlüsseln. In Großbritannien schaffte es eine Gender-Budget-Gruppe, einige Steuererleichterungen für arme Familien durchzusetzen. In Deutschland gab es bisher nur einen Versuch, ein Gender-Budget in Umrissen festzuschreiben: In den Vereinbarungen der gescheiterten Ampelkoalition von Berlin. USCHE
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