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Das Ökosiegel

Mit Sonne und Wärme kann man am nördlichen Polarkreis die TouristInnen kaum locken. Kein Wunder, dass man in Skandinavien das internationale Ökotourismusjahr der UN als willkommene Gelegenheit nutzt, sich als grüne Alternative zum Massentourismus zu positionieren. Als eines der ersten Länder ging Schweden daher zum 1. Februar mit einem Ökotourismussiegel an den Start, das als Markenzeichen für einen umweltangepassten und gleichzeitig lokal verankerten Tourismus stehen soll.

Weder die biologische Vielfalt noch Kulturwerte sollen dem Siegel zufolge Schaden erleiden, vielmehr soll das Reiseunternehmen aktiv zu deren Erhalt beitragen. Lokal verankerte Veranstalter sollen gefördert werden. Vom Transport über die Unterkunft und die Abfallbehandlung muss alles „umweltangepasst“ sein. „Freude am Entdecken, Wissen und Respekt“ sind andere zentrale Ziele.

In der vorwiegend auf über 3.500 kleinen lokalen Veranstaltern fußenden Tourismusbranche Schwedens stieß die Initiative umgehend auf großes Interesse. Ellika Nyqvist vom Schwedischen Touristenverband gibt sich optimistisch: „Vielleicht merken jetzt mehr Leute als bisher, dass eine Wanderung zwischen zwei lappländischen Samidörfern eine echte Alternative ist zu einer Reise mit dem Jet nach Südamerika in die Anden.“

Schweden ist Teil eines arktischen Tourismusnetzwerks, das sich gerade bildet. Auf Initiative des WWF – der mit „WWF Arctic Links“ gerade eine eigene Ökomarke entwickelt – fand Ende 2001 in Oslo ein Treffen von VertreterInnen der Ökotourismusbranche aus Skandinavien, Kanada und Alaska statt. Mit ihren KollegInnen aus Island und Russland werden sich diese Teilnehmer vom 25. bis 28. April im nordschwedischen Hemavan zu einer der von der UN und der „World Tourism Organization“ (WTO) gemeinsam organisierten Regionalkonferenzen treffen. Weitere Konferenzen im indischen Bundesstaat Sikkim, in den Anden, auf den Fidschiinseln, in Algerien und Ostafrika sollen einen Gipfel vorbereiten, der vom 19. bis zum 22. Mai im kanadischen Quebec geplant ist und bei dem ein Schlussdokument zum Ökotourismusjahr auf der Agenda steht.

Der Ökotourismus macht nach WTO-Berechnungen heute zwei bis vier Prozent des globalen Tourismus aus. „Wir wollen“, so WTO-Generalsekretär Francesco Frangialli, „die Trumpfkarte des künftigen Tourismus sein.“

Internetlinks: Schwedische Ökotourismusvereinigung: www.ekoturism.org – Norwegen: www.grip.no (Stichwort „reiseliv“) – Dänemark, Grönland, Estland: www.dengroennenoegle.dk – Alaska: www.awtra.org bzw. www.alaskaecotourism.org – Kanada: www.ecotourism.sk.ca bzw. www.sustainabletourism.ca REINHARD WOLF

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