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Hilflos ohne Handschuhe

■ Erneutes Bundesliga-Debakel für HSV-Frauen beim 0:4 gegen Duisburg

Sonnenstrahlen verzierten den Himmel, als die HSV-Damen am Sonntag die Spielerinnen des FCR 2001 Duisburg empfingen. Doch vielleicht lag es am eisigen Wind, dass der Tabellenletzte mit 0:4 vorgeführt wurde. Oder an den Handschuhen, die Duisburgs Goalgetterin Melanie Hoffmann als einzige auf dem Spielfeld trug. Die 27-Jährige hatte mit ihren dritten Treffer nach nur 18 Minuten die Partie früh entschieden, ihre Kollegin Linda Bresonik stellte mit dem Schluss-pfiff den Endstand her.

„Melanie Hoffmann machte den Unterschied“, brachte Duisburgs Coach Jürgen Krust die Partie auf einen Nenner, doch die Gleichung schmeichelt den HSVerinnen zu sehr. Technische Defizite, mangelhafter Spielaufbau, individuelle Patzer sowie eine miserable Chancenverwertung kontrastierten deutlich mit der soliden Darbietung der Tabellendritten von der Wedau. „Das, was Hamburg macht, hat nichts mit Fußball zu tun“, monierte FCR-Stürmerin Inka Grings vor allem die vielen weiten, hohen Pässe der Rothosinnen, die regelmäßig ihr Ziel verfehlten.

Mit „unprofessionellem Verhalten“ kritisierte der deprimierte Trainer Andrew Pfennig die HSV-Leistung. Bei 14 Zählern Differenz zu einem Nichtabstiegsplatz hakte der Ex-Profi das Thema Klassenerhalt ab, zumal sich die bislang treffsicherste Akteurin Tanja Vreden verletzte und länger ausfallen wird.

Als Trost bleibt die Hoffnung auf den sofortigen Wiederaufstieg sowie auf das DFB-Pokal-Halbfinale am 24. März gegen Turbine Potsdam. Den letzten Liga-Vergleich gewannen die Brandenburgerinnen zwar mit 4:1, doch vielleicht hilft in sechs Tagen ein Trick: Handschuhe tragen. Marcus Vogt

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