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Gewalt ohne Ende

Überraschendes Treffen zwischen Aznar und Arafat geplant. Israel setzt Gespräche trotz neuen Terroranschlags der Al-Aksa-Brigaden nicht aus

MADRID/JERUSALEM afp/rtr/dpa ■ Spaniens Regierung bereitet ein Treffen zwischen Ministerpräsident José María Aznar und Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Spanien vor. Das Treffen an einem geheimen Ort sei für Montag geplant, hieß es gestern aus Diplomatenkreisen. Der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat bestätigte in Ramallah, dass es eine Einladung Aznars gebe. Wenn es die Umstände erlaubten, werde Arafat positiv darauf reagieren, sagte er. Erekat spielte damit auf das noch geltende Reiseverbot an, das Israel über Arafat verhängt hat. Die arabischen Staaten verlangen, dass Arafat am Gipfeltreffen der Arabischen Liga kommende Woche in Beirut teilnehmen kann.

Ungeachtet der Bemühungen um eine offizielle Waffenruhe zwischen Israel und den Palästinensern kam es gestern im Westjordanland erneut zu einem Selbstmordanschlag. Ein Palästinenser sprengte sich an einer Straßensperre der israelischen Armee bei Dschenin in die Luft. Dabei wurde ein israelischer Offizier verletzt. Der Attentäter kam ums Leben. Erst am Donnerstag hatte sich im Zentrum Jerusalems ein 22-jähriger Palästinenser in die Luft gesprengt und dabei drei Israelis mit in den Tod gerissen.

US-Nahostvermittler Anthony Zinni ist gestern dennoch in Ramallah mit Arafat zusammengetroffen. Arafat hatte den Anschlag von Jerusalem verurteilt und sofortige Maßnahmen zugesagt, um weitere Attentate auf israelische Zivilisten zu unterbinden. Zur gleichen Zeit hat Israels Polizei den palästinensischen Minister Siad Abu Siad festgenommen. Er habe sich in Jerusalem nicht aufhalten dürfen, sagte ein Polizeisprecher. Nach dem Verhör wurde er am Abend wieder freigelassen.

US-Außenminister Colin Powell ließ inzwischen die Al-Aksa-Brigaden auf die Liste der „ausländischen Terrororganisationen“ setzen. Auf der Liste stehen 28 Organisationen, unter anderem die Hamas, Islamischer Dschihad und die Volksfront für die Befreiung Palästinas. Die Al-Aksa-Brigaden reagierten auf die Entscheidung Powells gelassen. „Das ist eine Ehrenmedaille, die wir an unseren Brüsten tragen“, sagte ein Kommandeur.

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