: thema des tages
Getrappel in der Polizei
Es ist kein Aprilscherz: Ab Montag galoppieren die in Berlin offenbar unersetzbaren Polizeireiter unter der Führung von Bundesinnenminster Otto Schily (SPD). Mit einer schier unendlichen Kampagne hatte das Springer-Boulevardbaltt B.Z. gegen den Beschluss des „rot-dunkelroten“ Senats polemisiert, die 42 Gäule wegen der Haushaltsmisere abzuschaffen. Schließlich fühlte sich der Bundesinneminster angesprochen. „Die Reiterstaffel gehört zu den Sympathieträgern der Polizei in der deutschen Hauptstadt“, erkannte Schily und sprang seinen von der Populistenfront bedrängten Berliner Parteifreunden Mitte Februar zur Seite. Die 42 Gäule gehen zum Bundesgrenzschutz. Zwar weiß bis heute niemand so Recht, welche Aufgaben Pferd und Reiter dort übernehmen sollen, aber immerhin wird der Landeshaushalt um 800.000 Euro jährlich entlastet. Entlastung wünscht sich auch die Polizeibasis und drängt darauf den in der Behörde beliebten Vizechef Gerd Neubeck endlich auch offiziell in Amt und Würden zu heben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen