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Gefährliches Stadtleben

Kriminalität in den größten deutschen Städten nimmt zu. An der Spitze liegen Hamburg, Berlin und Frankfurt/Main

HAMBURG dpa ■ In vielen der größten deutschen Städte hat die Zahl der Verbrechen 2001 zugenommen. Die „gefährlichsten“ Großstädte sind – nach der statistischen Kriminalitätsbelastung – wie im Jahr zuvor Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main. Besonders deutlich ist der Anstieg der Verbrechen in der Hansestadt, wo die statistische Dichte aller ermittelten Fälle von 16.675 auf über 18.500 stieg. Während in Berlin 2001 ein Anstieg auf 16.920 Fälle verzeichnet wurde, sank die Zahl im lange als Verbrechenshochburg verschrienen Frankfurt um über 1.000 Fälle auf gut 15.000 Verbrechen. Das ergab eine dpa-Umfrage bei verschiedenen Städten.

Nach den „Hochburgen“ der Kriminalität unter den größten deutschen Städten folgen Düsseldorf und Köln mit jeweils über 12.000 Fällen. Die geringste Verbrechensdichte hat Stuttgart mit rund 8.600 ermittelten Straftaten hinter Essen, Dortmund und München (alle rund 9.600 Fälle).

Wohnungseinbrüche, Wirtschaftskriminalität, Leistungsbetrug oder Straßenkriminalität: Die Entwicklungen und Tendenzen bei den verschiedenen Deliktfeldern fallen in den deutschen Großstädten unterschiedlich aus. Während zum Beispiel in Hamburg und Frankfurt die Fälle von Wohnungseinbrüchen oder Leistungsbetrug teils stark zurückgingen, nahm die Wirtschaftskriminalität in den beiden Metropolen zu. In Köln hingegen wuchs die Zahl der Wohnungseinbrüche drastisch um 24 Prozent. In Dortmund nahm die Straßenkriminalität zu, in Stuttgart stieg die Zahl der Taschendiebstähle stark an.

Als besonders beunruhigend stufte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) den Anstieg der Jugend- und Gewaltkriminalität ein. Ursache sei die fehlende Polizeipräsenz auf der Straße, sagte ihr Vorsitzender, Konrad Freiberg. Trotz der Erweiterung der Polizeiaufgaben seien bundesweit rund 3.000 Stellen gestrichen worden.

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