Fünf Jahre NAI

Vor einem halben Jahrzehnt wurde der Naturaktien-Index ins Leben gerufen. Er hat eine Erfolgsstory geschrieben

Innerhalb von fünf Jahren hat der Naturaktien-Index (NAI) eine Traumrendite von 100 Prozent erzielt – besser: hätten jene Anleger erzielen können, die im April 1997 ihr Portfolio mit genau den Wertpapieren jener ökologisch und ethisch korrekt arbeitenden Firmen füllten, die seinerzeit in diesen Index aufgenommen und seither gepflegt wurden. Der Gewinnzuwachs ist zwar real, diese Rendite indes wird kaum ein Investor umgesetzt haben, weil es schlechterdings für Privatanleger einen kaum zu überschauenden Aufwand bedeutet, das Wertpapierdepot nach diesem Index auszurichten und dabei ständig aktuell zu halten.

Denn der NAI „lebt“ gleichsam, die 20 darin aufgenommenen Werte werden ständig – wie auch im Fondsmanagement üblich – hinsichtlich ihrer Berechtigung auf einen Platz im Index überprüft; erst zum letzten Jahreswechsel mussten drei Unternehmen ihren Platz räumen, die Papiere wurden gegen andere ausgetauscht. Doch ist der NAI nicht allein nach den Aspekten „Gewinnmaximierung“ und „Performance“ sortiert wie beispielsweise der Deutsche Aktienindex Dax oder der Nemax. Der NAI-Anlageausschuss entscheidet vielmehr, ob die darin aufgenommenen Werte den – selbst definierten – strengen Kriterien sozial, ethisch und ökologisch standhalten.

Am 1. April 1997 startete der Index mit dem bei neuen Indizes üblichen Punktestand von 1.000 – und schraubte sich seitdem auf zurzeit mehr als 2.000 Punkte empor. Entwickelt wurde er von der Zeitschrift natur&kosmos gemeinsam mit dem Herausgeber des Branchendienstes Öko-Invest, Max Deml. Die Gewinner seit Jahresanfang 2002 sind vor allem Transmeta (+ 76 Prozent), NEG Micon (+ 33 Prozent) und Mayr-Melnhof (+ 26 Prozent). Damit beweise der NAI, dass „grüne Geldanlagen an der Börse auch langfristig vorteilhaft sind“, kommentierte Norbert Schnorbach von den Hamburger Securvita Finanzdienstleistungen das fünfjährige Jubiläum. Während konventionelle Aktienindizes wie Dax, Nemax, Dow Jones oder MSCI „weit von ihren Höchstständen entfernt“ seien, hätten sich „grüne Werte stabil nach oben entwickelt“, so Schnorbach.

Diese Stetigkeit – und sicher auch der Versuch, am praktischen Beispiel zu beweisen, dass das Gerede über „Grünanlagen“ kein leeres Gerede ist, dass diese vielmehr realen Gewinn versprechen – führte im vergangenen Jahr dazu, dass Securvita einen Aktienfonds initiierte, der eben genau diese NAI-Werte nachbildet. Der „Green Effects“ genannte Fonds stieg nach Auskunft Schnorbachs „in den jüngsten zwölf Monaten trotz der Turbulenzen an den Aktienmärkten um 6,9 Prozent, während der Dax um 9,4 Prozent sank und der Nemax um 34 Prozent fiel“. ALO

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