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Blick nach hinten

■ Das Prinzip Schill: Die Debatte des Vorjahres wurde noch einmal nachgeholt

Wer ist schuld an Ronald Schill? Auf dem Podium zum Thema Innere Sicherheit wurde die Debatte des Vorjahres noch einmal geführt, blieb man weitgehend in der Ursachensuche stecken. Dass die Schill-Partei am kommenden Wochenende zum ersten Mal seit der Hamburg-Abstimmung wieder zur Wahl steht, wenn in Sachsen-Anhalt der Landtag gewählt wird, spielte zum Beispiel keine Rolle.

So musste sich GAL-Innenexperte Manfred Mahr von der Kieler Kriminologin Monika Frommel wiederholt vorhalten lassen, Rot-Grün habe bei den „Serviceleistungen“ von Polizei und Justiz versagt. Aber wie in vielem blieb Frommel dabei merkwürdig diffus. So ihr Vorwurf, Schill habe davon profitiert, dass es Rot-Grün nicht gelungen sei, Runde Tische zum Thema Männergewalt zu installieren. Woraufhin eine Frau im Publikum da-rauf aufmerksam machte, dass das Thema Gewalt gegen Frauen den Schill-Wählern bei ihrer Wahl-Entscheidung reichlich egal war.

Daher blieb es bei Schelte für die Springer-Medien im Wahlkampf und Kritik am Anpassungskurs der SPD an Positionen Schills – Kritik, der sich auch Mahr anschloss: „Wenn ich das Positionspapier des SPD-Innenpolitikers Michael Neumann zur Inneren Sicherheit lese, wird mir schlecht.“ aha

Ausführlicher Bericht Seite 8

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