: nachhaltigkeit
Neue Grenzen
Erstmals beschließt heute eine deutsche Regierung eine Nachhaltigkeitsstrategie, also wie die gegenwärtigen Bedürfnisse gedeckt werden könnten, ohne die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu zerstören. Nach Kritik der Umweltverbände wurden drei weitere Kriterien für eine „nachhaltige“ Entwicklung aufgenommen. In der Landwirtschaft sollen pro Hektar maximal 80 Kilo Stickstoff verwendet und die Menge der Energie aus erneuerbaren Quellen soll bis 2010 gegenüber 2000 verdoppelt werden. Bis 2006 will die Bundesregierung 0,33 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe zur Verfügung stellen – ein Zwischenschritt, um die angepeilten 0,7 Prozent zu erreichen. Insgesamt beschreiben 21 Kriterien, was die Regierung unter „Nachhaltigkeit“ versteht. Dazu gehören nicht näher quantifizierte Indikatoren wie etwa Wirtschaftswachstum, aber auch die Verdoppelung der Energieeffizienz oder der Anteil der Bahn am Güterverkehr. Der Schutz bestimmter Tierarten wird hervorgehoben, da diese wichtige Lebensräume repräsentierten. Breiter Raum wird den sozialen Aspekten der Nachhaltigkeit eingeräumt: Die Strategie nennt als Ziele, die Quote der Studienabbrecher an den Universitäten zu reduzieren, die Bildungschancen zu verbessern und Immigranten zu integrieren. KOCH
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