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Unterabteilung des Pentagons

betr.: „Noch ein Beweis“, taz vom 18. 4. 02

Daniel Bax zweifelt offensichtlich an seiner Berufswahl als Journalist. Nicht etwa wegen des kläglichen Versagens der Presse als vierter Säule der Demokratie. Nicht wegen der Kriegszensur, 11.-9.-Logos („Der Terror und die Folgen“), des Nachbetens idiotischer „News“ und vorgefertigter Botschaften, des Nicht-Nachfragens. Nicht wegen des schockierenden Herdentriebs auch unter Journalisten. Nein, wegen der Neugierigen und der Verschwörungstheoretiker, die sich wohl niemals dem Verstand beugen werden. Und der bösen Kollegen von al-Dschasira, die natürlich auch ihren Rüffel bekommen, weil sie sich nicht wie CNN als Unterabteilung des Pentagons verstehen, sondern überparteilichen, kommerziellen Journalismus betreiben.

Wenn sogar taz-Redakteure kritisches Nachfragen und die Veröffentlichung von Material, das nicht von Regierungsstellen in den Verkehr gebracht wurde, für bedenklich halten, wundert mich an der unbefriedigenden Berichterstattung im Deutschland „nach dem 11. September“ überhaupt nichts mehr. Übrigens hat Herr Bax Recht. Die Presse hätte den Anschlag in Tunesien wirklich nicht verhindern können und wird es wohl auch in Zukunft nicht können. Weder mit Selbstzensur noch mit Journalismus. Das hat aber auch niemand erwartet. R.H., Berlin

Da ich nicht über Kenntnisse der arabischen Sprache verfüge, hatte ich gehofft, dass die taz ausführlicher über den Inhalt dieses angeblichen Beweises für die Verantwortung von al-Qaida oder Bin Laden für die Anschläge am 11. 9. berichtet. Darauf habt ihr verzichtet. Soll ich stattdessen eurem Kommentator glauben, bedroht mit der Exkommunikation aus dem Kreise der Rechtgläubigen, wenn ich meine Skepsis bezüglich zufällig gefundener Videos ohne die Möglichkeit der Überprüfung der Fakten nicht so schnell aufgebe? HORST SCHIERMEYER, Zittau

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